
Gestreiftes Polo Shirt, Jeans und weiße Vans, mehr braucht es nicht. Schlicht, einfach und auf das Ziel Musik mit Menschen zu teilen aus, startete er den Abend. Der 29 jährige Singer Songwriter aus Winchester, der diesmal ohne seine Band unterwegs war, wirkt nicht so entfernt und unnahbar, wie man es von gewissen anderen Künstlern kennt. Pluspunkt! Mit der sympathischen Art, die er jedes Mal an den Tag legt, erreicht er unvorstellbar viele Menschen. Einfach so. Als wär es das selbstverständlichste der Welt.
Bevor irgendwelche Songs angestimmt werden, freut sich der Mann erstmal darüber, wie voll der Laden ist und wie schnell seine Karten ausverkauft waren - soviel Zeit muss sein. Innerhalb von zwei Stunden haben sich die Anhänger seiner Musik ein Ticket eingeheimst und standen nun alle versammelt und erwartungsvoll im kleinen Club, in dem der werte Herr Turner in kuscheliger Atmosphäre ein paar Schwänke aus seinen Deutschland Erfahrungen und seinem Streben danach möglichst viele Dinge in der heimischen Sprache sagen zu können, zum besten gab.
In der zeitlich überzogenen und sich eher spontan ergebenen Songauswahl bekam das Publikum zum einen neue Songs des im Juni erscheinenden Albums 'England Keep My Bones' geboten, zum anderen wurden die alten Songs gespielt. Die Auswahl wurde in Zusammenarbeit mit dem Publikum getroffen, was wunderbaren anklang fand. Pluspunkt! Sowieso ist er einer der Menschen, der sich dafür entschieden hat Spaß an der Musik zu haben und sie mit anderen zu teilen, als daran möglichst erfolgreich zu sein. Für Lieder, in denen normalerweise eine Mundharmonika eingesetzt wird, holte man sich in vorherigen Konzerten immer mal wieder jemanden auf die Bühne, der seine Qualitäten unter Beweis stellen konnte. Nach geänderten Ansichten, machte sich helle Aufruhe breit, als er nun alle im Raum dazu aufrief die 'Airmundharmonika' für seinen Song zu spielen. Man fühlte sich so mitgerissen von der Atmosphäre, das selbst diese Aktion viel mehr amüsant als peinlich war.
Die Euphoriefunken sprangen nicht zuletzt auch durch seine Art zu jedem über und so kann man wohl behaupten, dass der Abend nicht nur dem Publikum ziemlich gut gefallen hat.
Wer nichts weiter als eine Gitarre und seine Art braucht, um die Horde vor der Bühne zu fesseln und glücklich zu machen, der hat auf jeden Fall gewonnen.
Sowohl als Solokünstler, als auch als Mensch. Pluspunkt!
Ebenso musikalisch wie er selbst war wohl auch sein Vorgänger an diesem Abend 'Ghost Of A Chance' aka Tobias Heiland mit dem er ein Bob Dylan Cover präsentierte.

Unterm Strich lässt sich also festhalten:
Wer gute Musik hören möchte, die von einem leichtfüßigen sympathischen Typen aus England gespielt wird, der sein Publikum mit ehrlicher Art, seinen aus dem Leben gegriffenen Texten und seiner Liebe zur Musik um den Finger wickelt, dass selbst gerissene Saiten in jedem Gig schon zur Gewohnheit und fast Tradition werden und man sich jedes Mal aufs neue darauf freut mit Songs überrascht zu werden, der ist hier bei der richtigen Adresse.
Zu sehen wird er 2011 noch auf einigen Festivals sein. Ende des Jahres wurde eine Tour angekündigt.
Man darf also euphorisiert die Zukunft abwarten und hoffen, dass das neue Album nicht nur an die alten ankünpfen, sondern diese noch übertrumpfen wird.
*gerne da gewesen wäre*
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